Sport
Die Kroaten sind eine sportliche Nation. In Kroatien ist Sport obligatorischer Teil der Lehrpläne auf allen Bildungsstufen. Zahlreiche Kinder und Jugendliche treiben Sport auch im Rahmen ihrer außerschulischen Aktivitäten. Diese entwickeln sich dann später als Freizeitbeschäftigungen zu einer Art Lebensstil. In Kroatien gibt es etwa 16.000 Sportvereine. Die beliebteste Sportart ist Fußball, mit nahezu 1.500 registrierten Klubs und 130.000 Vereinsmitgliedern. Genauso wie in den meisten europäischen Ländern, wird auch in Kroatien der Sport aus dem Staatshaushalt, durch staatliche und öffentliche Subventionen sowie durch Sponsorengaben und aus Mitgliedsbeiträgen finanziert.
Die höchste Sportorganisation ist das Kroatische Olympische Komitee (Hrvatski olimpijski odbor - HOO), gegründet im Jahr 1991. Im Rahmen des HOO sind 80 Sportverbände tätig, in denen 39 olympische und 41 nichtolympische Sportarten betrieben werden.
Obwohl die Tradition der Sportwettkämpfe noch aus der Zeit der alten Römer und der mittelalterlichen Ritterspiele datiert, gehen die Anfänge des organisierten Sporttreibens in Kroatien zurück in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts und werden mit der Gründung erster Sportvereine verbunden. Im Jahr 1874 wurde der Sportverein Hrvatski sokol (Kroatischer Falke) gegründet. Der Verein verbreitete sich rasch im ganzen Land und wurde bald zur größten und beliebtesten Sportorganisation, die neben der modernen Gymnastik auch andere Sportarten (wie Radsport, Fechten, Reitsport, Athletik, Eislaufen, Tennis u.a.) förderte. Anfang des 20. Jahrhunderts gewann der Sport in Kroatien immer mehr Anhänger. Neben den immer noch zahlreichen Sokol-Vereinen, die sich 1907 zum Kroatischen Sokol-Verband (Hrvatski sokolski savez) zusammenschlossen, wurden auch selbstständige Sportorganisationen gegründet, vor allem Fußballvereine. Im Jahr 1909 wurde auch ihre Dachorganisation, der Kroatische Sportverband , Hrvatski športski savez, gegründet.






Die danach einsetzende Entwicklung des kroatischen Sports und seine reiche Geschichte hängen hauptsächlich mit der von Franjo Bučar organisierten olympischen Bewegung zusammen. Bereits im Jahr 1896 begann sein Einsatz um die kroatische Unabhängigkeit im Sport, der fast ein ganzes Jahrhundert lang andauerte. Die kroatischen Olympiateilnehmer traten unter der österreichischen, italienischen und jugoslawischen Flagge auf. Ihren ersten Auftritt unter kroatischer Flagge hatten sie im Jahr 1992 bei den Olympischen Winterspielen in Albertville und den Sommerspielen in Barcelona, nachdem das Kroatische Olympische Komitee zum anerkannten Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees geworden war.






Wenngleich die anfänglichen Auftritte der kroatischen Sportler im Zeichen der nationalen Identifikation verliefen, schafften sie es durch ihre erzielten Spitzenleistungen Kroatien zu einem starken Sportland zu erheben, sind heute ein unverkennbarer Bestandteil der kroatischen Identität, und nicht selten gelten sie als die besten Botschafter ihres Landes.
Neben zahlreichen Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften sowie bei anderen internationalen Wettbewerben hat Kroatien 33 olympische Medaillen gewonnen, darunter 10 Goldmedaillen (zwei Goldmedaillen im Handball, jeweils eine Medaille in Athletik, Gewichtheben, Schießen, Wasserball und 4 Goldmedaillen im Ski Alpin), 12 Silbermedaillen (2 im Rudern, jeweils eine in Athletik, Gymnastik, Basketball, Wasserball, Schwimmen und 5 im Ski Alpin) und 11 Bronzemedaillen (3 im Tennis, 3 im Taekwondo und jeweils 1 im Gewichtheben, Schießen, Rudern, Handball und im Biathlon).





